Odenwälder Zeitung 04-04-2022


Odenwälder Kultur hören und erleben


Mundart-Wanderweg: Die neue Attraktion im Weschnitztal ist am Samstag offiziell eingeweiht worden / Das Ergebnis einer Gemeinschaftsarbeit von etlichen engagierten Beteiligten

 

https://www.wnoz.de/Odenwaelder-Kultur-hoeren-und-erleben-67f0af6d-3b5c-4606-922c-d254105c75f1-ds#

 

Bilder von der Einweihungsfeier am 02.04.2022

 

Liebe Wander- und Mundartfreunde,

 

war heute trotz des Wintereinbruches eine gelungene Feierstunde, Herzlichen Dank für Euer mitwirken.

 

© Mundart Wanderweg/Dietlinde Ehmke

Mannheimer Morgen 19-03-2022

 

https://www.mannheimer-morgen.de/metropolregion_artikel,-metropolregion-wandern-mit-odenwaelder-mundart-im-weschnitztal-_arid,1927116.html

 

Freizeit (mit Audios)

Wandern mit Odenwälder Mundart im Weschnitztal

Von Vanessa Schmidt

 

 

 

 

Odenwälder Zeitung am 17-03-2022

 

Ein „gebabbeltes“ Stück Heimat

Mit dem Mundart-Wanderweg hat das Weschnitztal eine neue Attraktion


Mörlenbach/Rimbach. Ein Dialekt ist ein Stück Heimat und untrennbar mit der Kultur des jeweiligen Landstriches verbunden. Diese Erkenntnis haben die Mundartfreunde Südhessen, gemeinsam mit den OWK-Ortsgruppen Mörlenbach und Rimbach sowie dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, in ein besonderes Projekt umgesetzt: den Mundart-Wanderweg Weschnitztal. Diese neue Attraktion in der Region kann ab sofort genutzt werden.
Am Mittwoch sind unter anderem die so genannten „Babbelboxen“ aufgestellt und in Betrieb genommen worden. Auch die dazugehörige Internetseite funktioniert, der Abruf der speziell für dieses Projekt eingespielten „Ourewäller“ Beiträge ist über das Handy durch das Scannen eines QR-Codes an den insgesamt sechs Stationen des Rundweges möglich.


Dies alles haben Fritz Ehmke von den Mundartfreunden Südhessen sowie die beiden OWK-Vertreter Berthold Kuntz (Rimbach) und Siegfried Schmidt (Mörlenbach) gestern Morgen gleich einmal ausprobiert. Das Trio war am Mittwoch unterwegs, um die einzelnen Boxen und Schilder zu installieren und damit den letzten Schritt zum fertigen Mundart-Wanderweg zu beschreiten.


Ihre Arbeit begann am Parkplatz Frauenhecke auf der Juhöhe und führte sie auf den Kreiswald, zur Alzenau, nach Albersbach, an den Mörlenbacher Waldsee und auf den Höhenweg zwischen Mörlenbach und Rimbach. Damit ist die Route, die der Mundart-Wanderweg im Weschnitztal nimmt, schon einmal grob beschrieben. 11,2 Kilometer ist diese lang, 206 Höhenmeter werden überwunden und drei Stunden reine Wanderzeit sollten die Nutzer einplanen. Es gibt allerdings auch eine kürzere Variante, welche die Organisatoren mit 5,2 Kilometern, 86 Höhenmetern und anderthalb Stunden Wanderzeit ausweisen.

 

Humor an erster Stelle
Neben der herrlichen Landschaft des Odenwalds sind die einzelnen Stationen die besondere Attraktion des Mundart-Wanderweges. 36 Beiträge haben „Mundartbabbler“ und Musiker aus dem Weschnitztal eingespielt. Lieder, Gedichte, Anekdoten, Lektionen über Odenwälder Dialekt und Lebensart – die Palette ist breit und vor allem eines: humorvoll. „Das Ziel sind Freude und Spaß“, erklärt Fritz Ehmke.
Dass dies nicht zu viel versprochen ist, wird schon an Station 1 auf der Juhöhe deutlich. Dort begrüßen die beiden Bürgermeister Erik Kadesch (Mörlenbach) und Holger Schmitt (Rimbach) die Wanderer mit einem herrlich komischen Dialog. Diesen hat Bernd Ginader aus Bonsweiher für das Duo geschrieben – ein Garant für herzhafte Lacher.


Auf diese Art haben einige bekannte Mundart-Protagonisten ihren Beitrag dazu geleistet, dass dieser Wanderweg jede Menge unterhaltsame Erlebnisse für alle Generationen bietet. Für die nötige Professionalität bei der Produktion war unter anderem durch das private Tonstudio in Modautal gesorgt, das Fritz Ehmke den „Babblern“ und Musikanten zur Verfügung stellte. Und auch die Babbelboxen an sich sind kleine technische Wunderwerke, die darauf ausgelegt sind, mehrere Jahre in der freien Natur zu stehen, ohne ihre Funktionstüchtigkeit zu verlieren.

 

Landschaft und Geschichte(n)
Zentraler Bestandteil sind die Akkus, die über ein Solarmodul aufgeladen werden. Mit dessen Montage begann der Arbeitstag von Ehmke, Schmidt und Kuntz gestern am Parkplatz Frauenhecke auf der Juhöhe. Rund fünf Jahre soll diese Konstruktion ohne externe Energiezuführung funktionieren, verrät der Vertreter der Mundartfreunde. Spezielle Sensoren sorgen dafür, dass sich die Boxen in der Nacht von selbst ab- und mit dem Tageslicht wieder anschalten. Und auch für die Lage der Geräte gibt es eine Sensorik, die Alarm schlägt, wenn sich die Konstruktion – beispielsweise durch Fremdeinwirkung – aus der Senkrechten bewegt.


Aber das sind technische Details, mit denen sich die Mundart-Wanderer nicht weiter beschäftigen müssen. Sie sollen die attraktive Landschaft des Weschnitztals genießen, die ihnen auf der Route im Schatten der Mischwälder und über Höhenwege, aber auch durch die Ortschaften nähergebracht wird. Und sie sollen über Smartphones und Babbelboxen die Mundart der Weschnitztaler Menschen, die Geschichte(n) ihrer Heimat und ihren besonderen Humor entdecken. „Was hier in kurzer Zeit, in der noch dazu vieles von der Pandemie ausgebremst war, auf die Beine gestellt worden ist, ist toll“, sagt Fritz Ehmke.
Eine Gemeinschaftsarbeit, in welche auch die beiden Gemeinden, auf deren Gemarkung der Weg verläuft, involviert waren. Und zur Finanzierung hat unter anderem eine Förderung aus dem hessischen Landesprogramm „Starkes Dorf – Wir machen mit!“ beigetragen.
Bleibt zu hoffen, dass dieser kreative Beitrag zum Erhalt und der Weitergabe der Odenwälder Mundart fruchtet und einige Menschen erkennen, wie schön und identitätsstiftend es sein kann, „ourewällisch zu babbeln“. Ein Stück Heimat eben. arn


Infos
Der Mundart-Wanderweg Weschnitztal verläuft auf Mörlenbacher und Rimbacher Gemarkung.
Er ist 11,2 Kilometer lang. Es gibt auch eine kürzere Variante über 5,2 Kilometer.


Start/Ziel des Rundwegs ist der Parkplatz Frauenhecke auf der Juhöhe. Weitere Stationen sind: Höhenweg, Waldsee, Albersbach, Alzenau und Kreiswald.
Den einzelnen Stationen sind jeweils sechs Mundart-Beiträge zugeordnet, die vor Ort via QR-Code mit dem Handy abgerufen werden können. An der Frauenhecke und auf der Alzenau stehen zudem sogenannte Babbelboxen, an welchen Beiträge per Knopfdruck abgespielt werden können.
Initiatoren sind die Mundartfreunde Südhessen, der Odenwaldklub – speziell die Ortsgruppen Mörlenbach und Rimbach – und der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald.


Eine Wegbeschreibung mit Bildern und Hörproben gibt es unter www.gebabbel-suedhessen.de/wanderwege/weschnitztal

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© Fritz Ehmke